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Aktuelles & Archiv
Perkutane Mitralklappenreparatur bei chronischer Mitralklappeninsuffizienz (Mitraclip®, Carillon®, NeoChord DS1000) - Deutsche Kurzfassung zum gleichnamigen EUnetHTA Bericht
Mitralklappenregurgitation (MR) oder Mitralklappeninsuffizienz ist eine häufige Erkrankung insb. unter älteren Menschen. MR kann akut oder chronisch – in Abhängigkeit von der zugrunde liegenden Pathologie – auftreten: dementsprechend wird zwischen primärer (degenerativer) MR (DMR) und sekundärer (funktioneller) MR (FMR) unterschieden. Zur Therapie stehen – seit jüngsten Jahren – neben dem offen-chirurgischen Mitralklappenersatz auch minimal-invasive Verfahren für inoperable oder RisikopatientInnen zur Verfügung. Das vorliegende Assessment sucht die Frage zur Wirksamkeit und Sicherheit der Mitralklappenreparatur mittels minimal-invasiver Verfahren wie Mitraclip® für inoperable PatientInnen mit DMR oder FMR; Carillon® inoperable PatientInnen mit FMR; NeoChord DS 1000 für operable PatientInnen mit DMR zu beantworten.
Zwei der bewerteten Medizinprodukte, NeoChord DS1000 und CARILLON® befinden sich noch in einem frühen Stadium der Entwicklung. Der MitraClip® wurde hingegen weltweit bereits rund 23.000 PatientInnen implantiert, bevor Ergebnisse einer vergleichenden Studie zur Mitraclip-Therapie veröffentlicht wurden.
Publlikation: Decision Support Document Nr. 93: https://eprints.aihta.at/1075/
Kontakt: Claudia Wild
Ballondilatation der Eustachischen Röhre zur Behandlung der Tubendysfunktion - Deutsche Kurzfassung und Update zum gleichnamigen EUnetHTA Bericht
Die Ballondilatation der Eustachischen Röhre (BET) ist eine minimalinvasive Behandlungsmethode, bei der ein Katheter mit einem Dilatationsballon in die Eustachische Röhre eingeführt wird. BET ist für die Behandlung von Personen mit chronischer Tubendysfunktion indiziert, deren Ursache innerhalb des Tubenverlaufs liegt. Zur Behandlung der Tubendysfunktion mittels Ballondilatation sind derzeit zwei CE zertifizierte Produkte auf dem Markt: der Bielefelder Ballonkatheter/TubaVent® der Firma Spiggle und Theis und der AERATM der Firma Acclarent Inc./Johnson & Johnson.
Dieser Bericht, der auf einem Anfang 2015 publizierten EUnetHTA Assessment beruht, vergleicht die Wirksamkeit und Sicherheit der BET bei PatientInnen >12 Jahre mit chronischer Tubendysfunktion mit Parazentese und Paukendrainage oder Medikation.
Publikation: Decision Support Document Nr. 91: https://eprints.aihta.at/1073/
Kontakt: Julia Mayer
Sponsoring von PatientInneninitiativen in Österreich. Systematische Analyse
Im Zuge der Ausweitung der Tätigkeiten von PatientInnenorganisationen (z .B. Öffentlichkeitsarbeit, Beratungsdienste für PatientInnen und deren Angehöriger, etc.) steigt auch der Bedarf an finanziellen Mitteln, der häufig von Pharma- und Medizinprodukteherstellern gedeckt wird. Die vorliegende Analyse ging der Frage nach, in welchem Ausmaß PatientInneninitiativen in Österreich von Pharmafirmen finanziell unterstützt werden. 24 von 115 PHARMIG-Mitgliedsunternehmen deklarierten für 2014 Zuwendungen im Gesamtausmaß von € 1,145.718.- Die meisten Zuwendungen (insgesamt 63% davon) erhalten Initiativen in den Bereichen Neurologie, Hämato-Onkologie, Rheumatologie und Hämophilie.
Publikation: Rapid Assessment Nr. 7b: https://eprints.aihta.at/1072
Kontakt: Claudia Wild
Ambulante neurologische Rehabilitation: Erreichung der definierten Ziele bei Schlaganfall-PatientInnen. Systematischer Review.
Im österreichischen Rehabilitationsplan wurden Ziele für die ambulante Rehabilitation definiert, welche als höhere Flexibilität im Therapieplan, höhere Partizipation im sozialen Umfeld, stärkere Aktivierung des Selbsthilfepotentials, bessere Wiedereingliederung in den Arbeitsprozess und als bessere Kooperation mit Nachsorge-Programmen beschrieben sind. Ziel der vorliegenden Mastersarbeit war es der Frage nachzugehen, in welchem Ausmaß diese Ziele von Schlaganfall-PatientInnen in der ambulanten Neurorehabilitation erreicht werden können. 7 Beobachtungsstudien im Prä-Post-Design (4 davon mit Kontrollgruppe) erfüllten die Einschlusskriterien. Im Bereich der „Funktionsfähigkeit“ und „Teilhabe“ berichteten die meisten Studien positive Effekte. Zur „Zufriedenheit“ lagen aufgrund der Heterogenität der verwendeten Messinstrumente sehr unterschiedliche Ergebnisse vor. Für die „berufliche Wiedereingliederung“ konnten positive Trends beobachtet, zur Domäne „Nachsorge” keine Studienergebnisse identifiziert werden. Das Bias-Risko muss für alle Studien als hoch eingeschätzt werden. In wie weit sich die ambulante Rehabilitation von anderen Settings unterscheidet, wurde in der vorliegenden Arbeit nicht untersucht. Zukünftige Studien sollten die weitere Standardisierung von Messinstrumenten, die randomisierte Zuteilung der PatientInnen zu den Behandlungsalternativen, sowie die Untersuchung der Erwartungen und Bedürfnisse der PatientInnen an die Rehabilitationsformen berücksichtigen.
Publikation: Decision Support Document Nr. 92: https://eprints.aihta.at/1071
Kontakt: Brigitte Piso
Horizon Scanning in der Onkologie - Berichte
Wir freuen uns vier neue HSO Berichte vorstellen zu dürfen.
Resorbierbare Stents zur Behandlung gutartiger refraktärer oder rezidivierender Ösophagus-Stenosen
Abbaubare („resorbierbare“) Ösophagusstents zur Behandlung von gutartigen refraktären und/oder rezidivierenden Ösophagus-Stenosen wurden erst jüngst als Alternativen zu selbst-expandierenden Metallstents (SEMS) und selbst-expandierenden Plastikstents (SEPS) entwickelt. Nur ein Produkt – SX-ELLA Stent Esophageal Degradable™ BD – hält eine CE-Kennzeichnung (seit 2007) auf dem Europäischen Markt. Nur wenige Studien von sehr niedriger Qualität liegen zur Beurteilung der Wirksamkeit und Sicherheit resorbierbarer Ösophagusstents vor. Derzeit handelt es sich um ein experimentelles Verfahren in einem frühen Stadium der Anwendung.
Publikation: Decision Support Document Nr. 89: https://eprints.aihta.at/1067/
Kontakt: Claudia Wild
Hintergrundanalyse für nationale HTA Strategie für Litauen Fokus Medizinprodukte
Litauens gesundheitspolitische Ziele bis 2020 beinhalten ein Erhöhen von Transparenz, Kosten-Effektivität und rationalem Ressourceneinsatz. Litauen hat bisher wenig Erfahrung mit HTA. Im Rahmen eines EU finanzierten Projekts formulierten wir eine HTA-Strategie für Litauen (https://eprints.aihta.at/1064). Als eine Grundlage für diese wurde – unter Einbindung lokaler Partner – eine umfassende Systemanalyse des litauischen Gesundheitswesens erstellt, für die wir auch 19 persönliche ExpertInneninterviews vor Ort in Litauen führten. Eine weitere Grundlage lieferte eine systematische Literatursuche nach HTA Strategiepapieren, die durch Handsuchen ergänzt wurde. Die auf dem vorliegenden Papier fußenden Empfehlungen und die von uns vorgeschlagenen Umsetzungsmaßnahmen finden sich in der HTA-Strategie für Litauen (https://eprints.aihta.at/1064).
Generell ergab sich, dass für HTA das regulatorische Umfeld von zentraler Bedeutung ist. Die größte Wirkung entfaltet HTA, wenn es für die Unterstützung in konkreten Entscheidungssituationen in Auftrag gegeben wird. Nicht nur nachvollziehbare und verlässliche HTA Endergebnisse sondern vor allem auch ein transparenter HTA Gesamtprozess (von der Themenwahl bis zur Implementierung) sind für die Akzeptanz entscheidend. Für die Glaubwürdigkeit von HTA ist die Unabhängigkeit von Gesundheitspolitik und von Anbieterinteressen Voraussetzung, die nicht zuletzt einer stabilen Finanzierungbasis bedarf.
Publikation: Decision Support Dokument Nr. 90: https://eprints.aihta.at/1063
Kontakt: Claudia Wild
HTA-Strategie für Litauen
Die HTA-Strategie für Litauen wurde auf Basis einer gründlichen Analyse des litauischen Gesundheitssystems („Hintergrundanalyse für nationale HTA Strategie für Litauen - Fokus Medizinprodukte“: https://eprints.aihta.at/1063) formuliert. Die Strategie zielt auf einen breiteren Einsatz von Evidenz aus HTA in Litauen ab. Das nationale Strategiepapier soll sowohl die Schaffung eines regulatorischen Rahmens für HTA, als auch die für die Bereitstellung von hochwertiger und zeitnaher HTA Information notwendige Ausgestaltung entsprechender institutioneller Strukturen unterstützen.
Die HTA-Strategie für Litauen formuliert konkrete Empfehlungen und schlägt kurz-/ mittel-/ und langfristig umsetzbare Maßnahmen für vier strategische Aktivitätsbereiche vor: Legitimierung und regulatorisches Einbetten von HTA; Organisation von HTA; Qualitätssicherung; Kapazitätsaufbau und Organisationsentwicklung.
Die Veränderung von Entscheidungskulturen benötigt Zeit. Letztlich wird der Erfolg der HTA-Strategie für Litauen darin liegen, dass immer mehr AkteurInnen des litauischen Gesundheitssystems den HTA-Prozess zu etwas Eigenem machen. In der Zwischenzeit schlägt die HTA-Strategie für Litauen vor, mit Flaggschiff-Projekten, die direkten Nutzen für PatientInnen erzielen, positive Aufmerksamkeit für HTA zu gewinnen.
Publikation: Decision Support Dokument Nr. 90a: https://eprints.aihta.at/1064
Kontakt: Claudia Wild
Bewertung medizinischer Einzelleistungen (MEL) 2015 - Berichte
Wir freuen uns neue Berichte vorstellen zu dürfen.
Decision Support Documents 2015:
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DSD 81: Vollständig resorbierbare Gefäßgerüste für die Behandlung der koronaren Herzkrankheit
https://eprints.aihta.at/1060 -
DSD 82: Transapikale Mitralklappen-implantation (Valve-in-Valve)
https://eprints.aihta.at/1058 -
DSD 83: Endovaskuläre Embolisation unrupturierter intrakranieller Aneurysmen mit Flow Divertern
https://eprints.aihta.at/1054 -
DSD 84: Defibrotid für die Prophylaxe und Therapie der hepatischen veno-okklusiven Erkrankung
https://eprints.aihta.at/1061 -
DSD 85: Intrakorneale Ringimplantate bei ektatischen Hornhauterkrankungen
https://eprints.aihta.at/1055 -
DSD 86: Stimulation des Ganglion Sphenopalatinum (SPG) bei therapie-refraktärem Clusterkopfschmerz
https://eprints.aihta.at/1062 -
DSD 87: Lokale Injektionstherapie mit Bulking Agents bei fäkaler Inkontinenz
https://eprints.aihta.at/1059
+2 Updates:
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DSD 44/ 2. Update 2015: Perkutaner Verschluss des linken Vorhofohres zur Thrombembolieprophylaxe bei PatientInnen mit Vorhofflimmern
https://eprints.aihta.at/1056 -
DSD 68/ 1. Update 2015: Perkutane transluminale Angioplastie (PTA) peripherer Arterien mit drug-eluting balloon (DEB)
https://eprints.aihta.at/1057
Sponsoring österreichischer Ärztefortbildung. Systematische Analyse der DFP-Fortbildungsdatenbank
In den letzten Jahren wird das Sponsoring von Ärztefortbildungen durch die Pharma- und Medizinprodukteindustrie immer häufiger kritisch hinterfragt. Die Frage in diesem Projektbericht war, welchen Umfang Sponsoring in der österreichischen Ärzte-Fortbildung hat. Aus der Fortbildungsdatenbank der Österreichischen Akademie der Ärzte wurden 13 medizinische Fächer (von insgesamt 56 Fächern) mit dem Ziel ausgewählt, die Anzahl der Veranstaltungen, die von Unternehmen oder Organisationen finanziell unterstützt werden, zu analysieren. Die Auswertungen zeigen, dass ein Sponsoring von mindestens 14,3% und höchstens 67,2% der Veranstaltungen stattfand. Die Sponsoren sind, wie zu erwarten, Pharma-und Medizinprodukteanbieter im jeweiligen Fach, vornehmlich von „High-Cost und/oder High-Volume“ Produkten.
Publikation: Rapid Assessment 7a: https://eprints.aihta.at/1053
Kontakt: Claudia Wild