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Aktuelles & Archiv
Hepatitis C Virus- Screening in Krankenanstalten
Angehörige der Gesundheitsberufe, die häufig invasive Eingriffe vornehmen, haben ein erhöhtes Risiko für eine Exposition mit HCV-positivem Blut durch Nadelstichverletzungen. Ziel dieses Berichts war es, die präinterventionelle und präoperative HCV-Testung von PatientInnen zur Infektionsprävention auf ihre Angemessenheit anhand verfügbarer Daten zu Prävalenz und Übertragungsrisiko im Vergleich zu internationalen Empfehlungen zu untersuchen.
Für Prävalenz und Inzidenz in Österreich wurden rezente internationale und nationale Berichte herangezogen. Eine Auswertung zu Hepatitis C als Berufskrankheit wurde von der AUVA zur Verfügung gestellt. Faktoren, die das Übertragungsrisiko beeinflussen wurden definiert und die Evidenz dazu über eine systematische Literatursuche identifiziert und mit einer systematischen Suche nach Leitlinienempfehlungen zum HCV-Screening bzw. zur Übertragungsprävention ergänzt.
Die Eignung des HCV-Screenings in PatientInnen als Präventivmaßnahme zum Schutz des Gesundheitspersonals vor Infektionen ist nicht belegt. In den Leitlinien wird empfohlen, Maßnahmen zur Vermeidung von Nadelstichverletzungen universell einzusetzen. Empfehlungen zum präoperativen Screening vor elektiven Eingriffen beruhen auf ExpertInnenkonsens; es konnten keine Studien zur Wirksamkeit als Infektionsprävention identifiziert werden.
Publikation: Decision Support Document Nr. 102: https://eprints.aihta.at/1103/
Kontakt: Agnes Kisser
Ambulante kardiologische Rehabilitation Teil VI: Multizentrische, prospektive Kohortenstudie mit zwei Vergleichsgruppen (mit/ohne Phase III)
Nach Veröffentlichung des entsprechenden Studienprotokolls im Jahr 2012 (siehe https://eprints.aihta.at/971/) liegen nun die Ergebnisse der prospektiven, multizentrischen Kohortenstudie vor, welche PatientInnen mit bzw. ohne ambulanter Phase III Rehabilitation nach Abschluss der Phase II im Mittel 16 Monate beobachtete. Die primäre Fragestellung lautete, ob PatientInnen, die an der Intervention teilnahmen, am Ende des Beobachtungszeitraums im Mittel weniger offene (d.h. nicht erreichte) Rehabilitationszeile aufwiesen als die Kontrollgruppe. Für diesen primären Endpunkt zeigte sich ein nicht signifikanter Mittelwertsunterschied (adjustiert) zwischen IG und KG von -0,06 [-0.7; 0.6], was anschaulich gesprochen bedeutet, dass in der Stichprobe etwa eine/r von zwanzig IG-PatientInnen (6 von 100) am Studienende um ein offenes Ziel weniger hatte, als ein/e KG-PatientIn. Unter den sekundären Endpunkten zeigte sich einzig in der Veränderung der Leistungsfähigkeit in Prozent und in (neuerlichen) stationären Rehabilitationsaufenthalten ein nominell signifikanter Gruppenunterschied zugunsten der IG. Bei der Interpretation der Ergebnisse ist der hohe Drop-out zu berücksichtigen, der über dem Erwarteten lag.
Publikation: LBI-HTA Projektbericht Nr. 90: https://eprints.aihta.at/1101/
Kontakt: Brigitte Piso
Horizon Scanning in der Onkologie - Berichte
Wir freuen uns einen neuen HSO Bericht vorstellen zu dürfen.
Update Eltern-Kind-Vorsorge neu Teil IX: Empfehlungen aus evidenzbasierten Leitlinien für Screenings von Kindern (0–6 Jahre)
Wir freuen uns den Update-Bericht zu evidenzbasierten, internationalen Screening-Empfehlungen für Kinder (0-6 Jahre) vorstellen zu dürfen. Basierend auf dem umfangreichen, ursprünglichen Bericht Teil IX aus 2013 wurde ein Update im Hinblick auf neue bzw. aktualisierte Screening-Empfehlungen für Kinder durchgeführt.
Publikation: LBI-HTA Projektbericht Nr. 62 - Update 2016: https://eprints.aihta.at/996/
Kontakt: Brigitte Piso
Bewertung medizinischer Einzelleistungen (MEL) 2016 - Berichte
Wir freuen uns neue Berichte vorstellen zu dürfen.
Decision Support Documents 2016:
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DSD 97: Sondenlose Herzschrittmacher zur Stimulation der rechten Herzkammer
https://eprints.aihta.at/1094/ -
DSD 98: Einzeitiger matrix-assistierter Knorpelersatz im Kniegelenk
https://eprints.aihta.at/1095/ -
DSD 99: Radiofrequenzdenervierung bei Schmerzen im Bereich der Iliosakral- und Facettengelenke
https://eprints.aihta.at/1096/ -
DSD 100: Stimulation des Nervus Hypoglossus bei Schlafapnoe
https://eprints.aihta.at/1097/ -
DSD 101: Magnetischer Speiseröhren Ring in PatientInnen mit gastroösophagealer Refluxkrankheit
https://eprints.aihta.at/1098/
+1 Update:
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DSD 24/Update 2016: Perkutane transluminale koronare Angioplastie (PTCA) mit drug-eluting balloon (DEB)
https://eprints.aihta.at/1093/
Screening, Diagnostik und Ergotherapie-Indikation bei Kindern und Jugendlichen mit umschriebenen motorischen Entwicklungsstörungen
„Umschriebene Entwicklungsstörung motorischer Funktionen“ (UEMF) sind durch eine massive Entwicklungsbeeinträchtigung der motorischen Koordination gekennzeichnet, die nicht allein durch eine Intelligenzminderung oder eine spezifische neurologische Schädigung hervorgerufen wird. Etwa 5 bis 6 % der Schulkinder sind davon betroffen. Die Störung kann zu erheblichen Beeinträchtigungen im Alltag der Kinder führen und Auswirkungen auf das Erwachsenenalter haben. Kinder und Jugendliche mit UEMF werden vorwiegend in der pädiatrischen Ergo- und Physiotherapie behandelt. Die vorliegende Arbeit ging den Fragen nach, welche Empfehlungen hinsichtlich Screening- und Diagnose-Testverfahren sowie Therapieindikation und -form einer UEMF internationale evidenzbasierte Leitlinien aussprechen, welche Abgrenzungskriterien zwischen Ergotherapie und anderen Behandlungsformen thematisiert werden und schließlich welche der empfohlenen Screening-Instrumente und Testverfahren hinsichtlich Sprache und Normierung/Adaptierung in Österreich eingesetzt werden könnten. Die entsprechende Literatur wurde je nach Fragestellung mit Hilfe systematischer und/ oder Hand- Suche identifiziert. Ein populationsbasiertes Screening auf UEMF wurde nicht empfohlen, da bislang keine ausreichend sensitiven Screening-Instrumente zur Verfügung stünden. Zur Diagnose der UEMF wird der Einsatz standardisierter Assessment-Instrumente empfohlen. Kein Verfahren gilt derzeit allerdings als Gold-Standard. Von den insgesamt 85 identifizierten Assessment-Instrumenten, wurden 12 bereits auf Deutsch übersetzt und für Mitteleuropa normiert bzw. adaptiert. Bei Kindern und Jugendlichen mit der Diagnose UEMF wird eine Intervention empfohlen, die individuell auf Aktivitäts- und Partizipationsebene der Betroffenen eingeht. Abgrenzungskriterien auf Ebene der Therapieformen konnten nicht identifiziert werden.
Publikation: Decision Support Document Nr. 96: https://eprints.aihta.at/1092/
Kontakt: Brigitte Piso
Onkologika: Übersicht zu Nutzenbewertungen und Refundierungspolitiken in Europa
Österreich gehört zu jenen Ländern, in denen neue Onkologika nicht nur sehr früh und rasch, sondern auch sehr breit eingesetzt werden. Seit 2009 werden am LBI-HTA im Rahmen des Programms „Horizon Scanning in Oncology“ (HSO) Frühbewertungen neuer Onkologika durchgeführt (seit 2009 n=59), um evidenzbasierte Entscheidungen über den Einsatz von Krebsmedikamenten und eine Einschätzung der damit verbundenen Budgetimplikationen in Österreich zu ermöglichen. Der vorliegende Review fasst den Wissensstand zum Zeitpunkt der Zulassung zusammen und untersucht, welche Politiken zu hochpreisigen Onkologika in anderen (Europäischen) Ländern zum Einsatz kommen.
Zum Zeitpunkt der Zulassung waren zu 26 (23 %) von 73 zwischen 2009 und 2015 zugelassenen Onkologika in 114 Indikationen keine Informationen zu den beiden Endpunkten Überleben (OS) und progressionsfreies Überleben (PFS) verfügbar. Bei 37 (45 %) der Medikamente betrug die OS bis zu 3 Monate und bei 14 (13 %) 3 Monate bis 5,8 Monate gegenüber der Vergleichstherapie.
Im Ländervergleich der Assessments zeigen sich Unterschiede im Zeitpunkt der Durchführung (vor/nach der Zulassung), in Methodik und Ergebnispublikation (Ausmaß der Transparenz, Miteinbeziehung ökonomischer Analysen zusätzlich zur Effektivitätsanalyse) sowie der Verbindlichkeit der Empfehlungen (rein informativ bis über entscheidend für die Vergütung). 14 Medikamente in 15 Indikationen wurden durchwegs negativ beurteilt (not recommended), darunter auch einige im österreichischen MEL-Katalog abgebildete. 16 Medikamente
in 22 Indikationen wurden durchwegs positiv beurteilt (recommended).
Bewertungen mit (verbindlichen) Empfehlungen, gesundheitsökonomische Evaluationen, „Managed-Entry Agreements“ und „Value-based pricing“ sind Politikansätze, die mit transparenter und nachvollziehbarer Methodik jene Onkologika identifizieren, die den größten Nutzen bei akzeptablen Kosten erbringen.
Publikation: Rapid Assessment Nr. 8: https://eprints.aihta.at/1091/
Kontakt: Nicole Grössmann, Claudia Wild
Möglichkeiten und Strategien unangemessenen MRT Einsatz zu reduzieren. Teil 2
Magnetresonanztomographie (MRT) ist ein wesentlicher Bestandteil der medizinischen Versorgung. Derzeit wird der angemessene Einsatz medizinischer bildgebender Verfahren wie der MRT jedoch zunehmend diskutiert. Im ersten Teils des Projekts wurden über Datenbank -Screening, Literaturreviews und in Interviews, spezifisch für den österreichischen Kontext, Optionen und Strategien identifiziert, um den angemessenen Einsatz der MRT zu fördern. Ziel des zweiten Teils ist es, für durch die Arbeitsgruppe HVB/WKÖ ausgewählte Indikationen die bereits identifizierten Empfehlungen mit weiterführenden Informationen (zu Evidenzbasis, Leitlinienempfehlungen, Diagnosealgorithmen/Entscheidungshilfen und Produkten) zu ergänzen.
Publikation: LBI-HTA Projektbericht Nr. 80b: https://eprints.aihta.at/1090/
Kontakt: Agnes Kisser
Horizon Scanning in der Onkologie - Berichte
Wir freuen uns einen neuen HSO Bericht vorstellen zu dürfen.
Beteiligung von BürgerInnen und PatientInnen in HTA Prozessen - Internationale Erfahrungen und Good Practice Beispiele
Unter HTA-ExpertInnen herrscht weitgehend Einigkeit, dass die Einbeziehung der Perspektiven von PatientInnen und BürgerInnen eine wertvolle Ergänzung in Health Technology Assessment (HTA)-Prozessen darstellen kann. Seit den 1990er Jahren wurden wissenschaftliche Arbeiten über unterschiedliche Formen und Modelle von Beteiligung publiziert. Bis heute fehlen allerdings aussagekräftige (Kosten-) Nutzen-Bewertungen. Das vorliegende Projekt verfolgt die Intention, international publizierte Modelle, Methoden, Erfahrungen in einer systematischen Übersicht zusammenzufassen und anhand von einigen ausgewählten Länderbeispielen und Modellen guter Praxis, Hürden, fördernde Faktoren und Learnings für HTA in Österreich zu identifizieren und zu beschreiben.
Publikation: LBI-HTA Projektbericht Nr. 86: https://eprints.aihta.at/1088/
Kontakt : Claudia Wild