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Pharma: Offenlegung geldwerter Leistungen in Österreich 2018 Update zur systematischen Analyse 2015
In den letzten Jahren werden Zahlungen der Pharmaindustrie an ÄrztInnen und medizinische Institutionen immer häufiger kritisch hinterfragt. In einer systematischen Analyse wurden erneut die Webseiten aller PHARMIG-Mitgliedsunternehmen (113) nach Informationen zu finanziellen Zuwendungen an österreichische Angehörige der Fachkreise und Institutionen im Jahr 2018 abgesucht. Insgesamt flossen 2018 in Österreich 138,3 Millionen Euro von PHARMIG-Mitgliedsunternehmen an ÄrztInnen und medizinische Institutionen sowie an klinische Forschung und Anwendungsbeobachtungen, 2015 betrug die Summe 104,1 Millionen Euro.
Obwohl die Anzahl der Pharmig-Mitgliedsunternehmen, die Zuwendungen deklarierten, im Vergleich zum Jahr 2015 nur leicht anstieg (2015: 69/113, 2018: 76/115), erfolgten im Jahr 2018 um fast ein Drittel (32,8%) höhere Zuwendungen – nämlich um 34,2 Millionen Euro. 2018 fiel der Anteil der Zuwendungen an ÄrztInnen an der Gesammtsumme um 7% geringer aus als noch 2015. Da dieser Wert exakt dem Anstieg in der Kategorie Forschung und Entwicklung entspricht, kann hier von einer Umdeklaration ausgegangen werden. Die tatsächliche Bereitschaft zur Offenlegung von finanziellen Zuwendungen, vor allem von ÄrztInnen ist noch immer gering - die individuelle Offenlegungsrate (namentliche Nennung) betrug durchschnittlich nur 21,1 % (2015: 21,9%), das entspricht 18,5 % (2015: 17%) der ausbezahlten Beträge. Im Gegensatz dazu war die Bereitwilligkeit zur namentlichen (institutionellen) Offenlegung von Zahlungen an medizinische Institutionen durchschnittlich mit 49,4 % immer noch deutlich höher (2015: 50,2%).
Publikation: Rapid Assessment Nr. 7d/1. Update 2019: https://eprints.aihta.at/1218/
Kontakt: Ozren Sehic
Sponsoring von PatientInneninitiativen in Österreich 2018 Update zu den systematischen Analysen 2014, 2015 und 2016
Durch die weiterhin fortschreitende Professionalisierung und Tätigkeitserweiterung von PatientInnenorganisationen steigt auch deren Bedarf an finanziellen Mitteln, der häufig von Pharmaunternehmen gedeckt wird. Es wurden die Websites aller Mitgliedsunternehmen der PHARMIG (Stand September 2019) auf Informationen zu finanziellen Zuwendungen an PatientInnenorganisationen im Jahr 2018 untersucht.
Bei 49 von 113 Mitgliedsunternehmen der PHARMIG wurden Angaben zum Jahr 2018 gefunden.
Insgesamt wurden 2018 von den PHARMIG-Mitgliedsunternehmen Zuwendungen an PatientInneninitiativen im Gesamtausmaß von € 1.657.087 auf den Unternehmenswebsites ausgewiesen. Die höchsten Zuwendungen (insgesamt etwa 85%) erhielten Initiativen in den neun Bereichen Hämato-Onkologie, Neurologie, Hämophilie, Lungen, seltene Erkrankungen, Haut, Darm, Rheumatologie und HIV/AIDS. Bei der deklarierten Gesamtsumme ist - nach einem deutlichen Rückgang im Jahr 2016 - ein Anstieg um annähernd 45% zu beobachten. Die Anzahl der Offenlegungen stieg im Vergleich zu 2014 um das Doppelte (2014: 24/115 PHARMIG Unternehmen deklarierten Zuwendungen an PatientInneninitiativen, 2018: 49/113).
Es bedarf weiterhin konsequenten Monitorings durch eine kritische Öffentlichkeit, um die Umsetzung der Selbstverpflichtung zu mehr Transparenz zu verfolgen.
Publikation: Rapid Assessment Nr. 7b 3. Update: https://eprints.aihta.at/1217/
Kontakt: Ozren Sehic
Horizon Scanning in der Onkologie - Berichte
Wir freuen uns einen neuen HSO Bericht vorstellen zu dürfen.
FoundationOne®CDx: Bestimmung von genetischen Profilen solider Tumore
Biomarker haben in den letzten Jahren in der Onkologie enorm an Bedeutung zugenommen. Als sogenannte „personalisierte Medizin“ unterstützen sie klinische Entscheidungen dabei, PatientInnen, d.h. deren Tumore, in Hinsicht auf ein Ansprechen auf Therapien einzuschätzen. Seit kurzem werden nun auch Multigen-Panels (wie FoundationOne®Cdx) für ein umfassendes, molekulargenetisches Tumorprofiling angeboten, die eine simultane Analyse von wenigen bis mehreren hundert genetischen Veränderungen in Krankheitsgenen ermöglichen. Die gesundheitspolitische Frage stellt sich aber, ob eine Multigendiagnostik mithilfe von Genpanels zu besseren klinischen Ergebnissen als herkömmliche single-Biomarker Stratifizierung oder klinische Einschätzung führt.
Publikation: Rapid Assessment Nr. 14: https://eprints.aihta.at/1215/
Kontakt: Claudia Wild
Screening auf Diabetes mellitus: Leitlinien-Empfehlungen
Diabetes mellitus stellt eine weltweit rasch zunehmende Erkrankung dar. Im Österreichischen Diabetesbericht 2017 wird die Anzahl an Personen mit Diabetes mellitus in Österreich auf etwa 7 bis 11 % geschätzt, wobei angenommen wird, dass rund 30-35% davon nicht diagnostiziert sind. Die Behandlung des Diabetes mellitus zielt daher individuell angepasst auf die Erreichung von Symptomfreiheit und die Verhinderung akuter Komplikationen sowie schwerwiegender Folgeerkrankungen ab. Der vorliegende Projektbericht geht der Frage nach, ob ein generelles Screening in der Allgemeinbevölkerung in Leitlinien empfohlen wird und mit welchen Methoden gegebenenfalls ein Screening in Teilpopulationen empfohlen wird.
Publikation: LBI-HTA Projektbericht Nr. 118: https://eprints.aihta.at/1213/
Kontakt: Claudia Wild
Screening-/Vorsorgeprogramme für Kinder und Jugendliche von 6-14 Jahren
Teil I: Übersicht zu Screenings und Vorsorgeprogrammen in ausgewählten Ländern
Teil II: Empfehlungen aus evidenzbasierten Leitlinien (Leitliniensynopse)
Während für Kinder bis zum 5. Lebensjahr in Österreich der „Mutter-Kind-Pass“ als Screening-Instrument zur Verfügung steht, gibt es für ältere Kinder und Jugendliche derzeit keine einheitlichen routinemäßig durchgeführten Screenings. Im vorliegenden zweiteiligen Bericht wurden einerseits entsprechende Angebote in 9 ausgewählten Ländern mittels Handsuche und über ExpertInnenkontakte recherchiert und dargestellt und andererseits evidenzbasierte Leitlinien über Leitliniendatenbanken und Webseiten relevanter Institutionen identifiziert und deren Empfehlungen zusammengefasst.
Publikation: LBI-HTA Projektbericht Nr. 106: https://eprints.aihta.at/1212/
Kontakt: Roman Winkler, Inanna Reinsperger
Eltern-Kind-Vorsorge neu. Teil XI: Mutter-Kind-Pass Weiterentwicklung: Screeningempfehlungen der Facharbeitsgruppe für Schwangerschaft, Wochenbett und Kindheit (0-6 Jahre)
In einem Ende 2014 durch das Gesundheitsministerium initiierten Prozess zur Weiterentwicklung des Mutter-Kind-Passes erarbeitete eine interdisziplinäre und multiprofessionelle Facharbeitsgruppe (FAG), nach zahlreichen Vorarbeiten des LBI-HTA, umfangreiche (Screening-)Empfehlungen für die Schwangerschaft, das Wochenbett und die frühe Kindheit (0-6 Jahre). Der transparente und partizipative Prozess wurde im Mai 2018 beendet. Der vorliegende Endbericht umfasst alle Ergebnisprotokolle der FAG und die im Prozessverlauf eingelangten Stellungnahmen sowie eine thematische Gliederung und Aufbereitung der Empfehlungen nach Screening-Methoden und –Zeitpunkten.
Publikation: LBI-HTA Projektbericht Nr. 92: https://eprints.aihta.at/1163/
Kontakt: Inanna Reinsperger
Irreversible Elektroporation (IRE) bei Bauchspeicheldrüsen- und Leberkrebs
Die Irreversible Elektroporation (IRE) ist ein nicht-thermisches ablatives Verfahren, bei dem kurze, aber starke elektrische Felder mittels präzise platzierter Nadeln und mit vom Computer gesteuerte Potentialdifferenzen zwischen diesen Nadeln erzeugt werden. So können Pankreas- und Lebertumore, die in der Nähe von großen Blutgefäßen oder anderen empfindlichen Strukturen lokalisiert sind, ohne sie zu schädigen, entfernt werden.
Es liegt keine ausreichende Evidenz vor, dass IRE bei der Behandlung von inoperablem LAPC wirksamer/sicherer oder mindestens so wirksam/sicher ist wie der konventionelle Standard der Versorgung (Chemotherapie, Chemoradiotherapie oder Palliativtherapie) bzw., dass IRE bei der Behandlung von primärem oder sekundärem, inoperablem Leberkrebs, der nicht für die thermische Ablation geeignet ist, effektiver/sicherer oder mindestens so effektiv/sicher ist wie der konventionelle Standard der Versorgung (TACE, Sorafenib oder Palliativtherapie).
Publikation: LBI-HTA Projektbericht Nr. 119: https://eprints.aihta.at/1211/
Kontakt : Eva Fuchs
Horizon Scanning in der Onkologie - Berichte
Wir freuen uns einen neuen HSO Bericht vorstellen zu dürfen.
3D-Druck von maßgefertigten oder individualisierbaren Implantaten und Schnittschablonen
3D-gedruckte, maßgefertigte oder individualisierbare Implantate und Schnittschablonen werden derzeit am häufigsten in der Knie-, Maxillofazial- und Schädelchirurgie eingesetzt. Die sehr niedrige bis niedrige Qualität der Evidenz zeigt signifikante Unterschiede in der Präzision in Bezug auf Fehlausrichtung und Abweichung zwischen der 3D-Drucktechnologie und der Standardimplantate und Schnittschablonen in der Kniearthroplastik. Um diese signifikanten Ergebnisse zu validieren und endgültige Schlussfolgerungen ziehen zu können, ist eine Evidenz von höherer Qualität erforderlich. Bei der Unterkieferrekonstruktion und der Schädelplastik lassen sich keine eindeutigen Schlussfolgerungen ziehen, da es keine signifikanten Endpunkte zugunsten einer von beiden Technologien gab. Keine Aussagen können zu langfristigen Sicherheitsendpunkten gemacht werden.
Publikation: LBI-HTA Projektbericht Nr. 117: https://eprints.aihta.at/1209/
Kontakt: Sabine Ettinger