Ankündigungen
Aktuelles & Archiv
Versorgungsforschung Onkologie Teil I: Versorgung am Lebensende (End-of-Life Care)
Daten zum realen Krankenversorgungsgeschehen können Hinweise zur Qualität der Versorgung geben und zur Entwicklung von Maßnahmen herangezogen werden. Die vorliegende Datenanalyse befasste sich mit der Beschreibung der Versorgung am Lebensende von Krebspatient*innen, basierend auf österreichischen Daten (2012 bis 2016) aller Bundesländer. Im analysierten Zeitraum wurden 283.228 Personen mit Krebsdiagnosen stationär in ein landesgesundheitsfondsfinanziertes Krankenhaus aufgenommen. Davon sind rund 29% Personen verstorben. Der Anteil an im Krankenhaus verstorbenen Patient*innen war österreichweit homogen (~61%) mit Ausnahme von Wien. Rund 13% der verstorbenen Personen wurde noch zwei Tage vor ihrem Tod stationär aufgenommen. Auch bei onkologischen Behandlungen (Strahlentherapie, Chemotherapie und monoklonale Antikörper) innerhalb von 30 Tagen vor dem Tod zeigt sich eine nur geringfügige Variabilität zwischen den Bundesländern.
Publikation: LBI-HTA Projektbericht Nr. 127: http://eprints.aihta.at/1233
Kontakt : Nicole Grössmann
Update 12 Monate Nachbeobachtung: Nusinersen bei Spinaler Muskelatrophie („late onset“) bei Kindern und Jugendlichen über 6 Jahre
Im Juni 2017 wurde Nusinersen (Spinraza®) von der Europäischen Arzneimittelzulassungsbehörde (EMA) für die Behandlung der Chromosom-5q13(5q)-assoziierten SMA breit – für alle SMA Typologien (trotz mangelnder Evidenz) – zugelassen. Die Fragestellung des hier vorgelegten Updates ist, welche wissenschaftlichen Nachweise aus klinischen Interventions- oder Beobachtungsstudien zum mittel-(oder längerfristigen) Nutzen von Nusinersen (Spinraza®) bei Kindern und Jugendlichen > 6 Jahren mit SMA „late onset“ (SMA 2+3) vorliegen. Es konnten drei Publikationen zur Fragstellung (SMA 2+3 mit insgesamt 40 Patient*innen) identifiziert werden. Die vorliegende Evidenz zu mittelfristigen (> 12 Monate) Nachbeobachtungen stammt aus einer einzigen prospektiven Sponsor-finanzierten Studie ISIS CS12, sowie aus einer kleinen retrospektiven Studie (von schlechter Qualität). Die Evidenz ist auch nach mehr als zwei Jahren Zulassung von Nusinersen äußert gering und wenig valide.
Publikation: Policy Brief Nr. 1: http://eprints.aihta.at/1228/
Kontakt: Claudia Wild
Versorgungsforschung in der Onkologie: Patienten mit nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom und Anti-PD-1/PD-L1 Therapie im Versorgungsalltag. Ein Pilotprojekt in Kooperation mit der Tirol Kliniken GmbH & KAGes
Die Ergebnisse der randomisierten kontrollierten klinischen Studien sind nicht immer auf den klinischen Alltag in der Patientenversorgung übertragbar. Aus diesem Grund werden zunehmend Daten aus der Routineversorgung herangezogen, um die Wirksamkeit und Sicherheit neuer Therapien unter Alltagsbedingungen zu evaluieren. Da bisher keine Evaluierung der Immuntherapie (Anti-PD-1/PD-L1 Therapie) im Versorgungsalltag in Österreich vorlag, wurde eine retrospektive Pilotstudie in sechs österreichischen Krankenhäusern zur Wirksamkeit und Sicherheit der Anti-PD-1/PDL1-Monotherapie bei Patienten mit NSCLC unter Verwendung von Routinedaten durchgeführt.
Publikation: LBI-HTA Projektbericht Nr. 126: wird bald veröffentlicht
Kontakt: Claudia Wild
Mindestmengen als Qualitätssicherungskriterium in der Tageschirurgie
Eine mögliche Maßnahme zur Qualitätssicherung tageschirurgischer Leistungen stellen Mindestmengen (MM) dar. Während der Großteil der Forschung in diesem Kontext einen positiven Zusammenhang in Form von statistischer Korrelation zwischen Leistungsmenge und Ergebnis beobachten kann, ist die Verfügbarkeit von Daten über spezifische und evidenzbasierte MM-Schwellenwerte gering. Ziele des vorliegenden Berichts waren, Grundlagen der MM-Theorie aufzuzeigen, etwaige international implementierte MM-Modelle in der Tageschirurgie zu erfassen, und (im Zuge einer systematischen Übersichtsarbeit) zu überprüfen, ob MM für spezifische tageschirurgische Leistungen zu besseren Ergebnissen hinsichtlich der Wirksamkeit und Sicherheit führen.
Publikation: LBI-HTA Projektbericht Nr. 125: https://eprints.aihta.at/1225/
Kontakt: Michal Stanak, Christoph Strohmaier
POCT/ Point of Care Tests: D-Dimer und Troponin
Point of Care Tests (POCTs) sind diagnostische Tests, die in der Nähe von PatientInnen – und damit nicht in Labors – durchgeführt werden. In jüngsten Jahren kommen u.a. zwei Biomarker als POC-Diagnostika zum Einsatz: D-Dimer (bei PatientInnen mit Symptomen der tiefen Venenthrombose oder pulmonären Embolie) und Troponin (bei PatientInnen mit Verdacht auf koronare Herzerkrankung oder Herzinfarkt).
Ziel dieses Berichts ist es, den Nutzen der beiden Point-of-Care Diagnostika D-Dimer und Troponin zu evaluieren. Dieser Bericht umfasst zwei systematische Übersichtsarbeiten von systematischen Übersichtsarbeiten, zwei Leitliniensynopsen sowie ExpertInnenbefragungen.
Publikation: LBI-HTA Projektbericht Nr. 124 : https://eprints.aihta.at/1224/
Kontakt: Gregor Goetz
Zervixkarzinom Prävention – Implementierung eines HPV-Screening-Tests in die Früherkennung eines Gebärmutterhalskrebses bei Frauen in Österreich
Die Früherkennung des Gebärmutterhalskrebses (Zervixkarzinom-Screening) wurde durch die Entdeckung, dass nahezu alle Zervixkarzinom-Erkrankungen durch eine persistierende Infektion mit humanen (Hochrisiko-) Papillomaviren (HPV) versursacht werden, revolutioniert. Damit einhergehend führte die Entwicklung neuer HPV-basierter Testsysteme international zu einer Änderung bestehender Zervixkarzinom-Screening Strategien.
Ziel des vorliegenden Berichts war es, eine Entscheidungsgrundlage für die Implementierung des HPV-Tests in das Zervixkarzinom-Screening in Österreich zu erstellen.
Publikation: LBI-HTA Projektbericht Nr. 121: https://eprints.aihta.at/1223/
Kontakt : Eva Fuchs, Sarah Wolf
Screening-/ Vorsorgeprogramme für Kinder und Jugendliche von 6 bis 18 Jahren. Ergebnisse zu ausgewählten Ländern, Österreich-Programmen sowie Empfehlungen aus evidenzbasierten Leitlinien
Der vorliegende LBI-HTA Bericht fokussiert auf Kinder und Jugendliche von 6 bis 18 Jahren und beschäftigt sich mit 9 internationalen Screening-Angeboten, 4 Österreich-Programmen und mit Screening- bzw. Beratungsempfehlungen aus 59 evidenzbasierten Leitlinien zu insgesamt 25 Erkrankungen bzw. Risikoprofilen. Zu 11 Gesundheitsbedrohungen konnten in den Leitlinien positive Screening-Empfehlungen identifiziert werden. Die Länderprogramme ergaben übereinstimmende Screenings hinsichtlich Körpergewicht, -größe, Zahnerkrankungen, Seh- und Hörstörungen und psychische Störungen. Zusammenfassend konnten thematische Übereinstimmungen zwischen den Leitlinienempfehlungen, den internationalen Praxisbeispielen und den 4 Österreich-Programmen festgestellt werden.
Publikation: LBI-HTA Projektbericht Nr. 123 + Addendum Bericht: https://eprints.aihta.at/1221
Kontakt: Roman Winkler / Inanna Reinsperger
Kinder- und Jugendrehabilitation in Österreich: Eine systematische Analyse von Evaluierungsmethoden
Bis vor wenigen Jahren gab es in Österreich für Kinder und Jugendliche keine speziell konzipierten Reha-Zentren, die sich insbesondere in Bezug auf die Angebotsstruktur – beispielsweise den baulichen Anforderungen bzw. den Reha-Maßnahmen – von der Erwachsenen-Reha unterscheiden. Im Jahr 2010 wurde im Rahmen der Planung von Kinder- und Jugend-Reha-Zentren für vier Versorgungszonen Österreichs ein Bedarf von 343 Betten für elf Indikationsgruppen, sowie zusätzliche 50 Betten für Angehörige bis zum Jahr 2020 ermittelt. Die in diesem Zusammenhang sechs neu errichteten Zentren sollen nun regelmäßig evaluiert werden. In dem vorliegenden Bericht wurde eine Übersicht zu internationalen Evaluierungsmethoden und (standardisierten) Evaluierungsinstrumenten, die für die zukünftigen Evaluierungen der Kinder- und Jugend-Reha-Zentren herangezogen werden können, erfasst.
Publikation: LBI-HTA Projektbericht Nr. 122: https://eprints.aihta.at/1222
Kontakt: Sarah Wolf, Roman Winkler
Horizon Scanning in der Onkologie - Berichte
Wir freuen uns einen neuen HSO Bericht vorstellen zu dürfen.
DSD HSO Nr. 91
Pharma: Offenlegung geldwerter Leistungen in Österreich 2018 Update zur systematischen Analyse 2015
In den letzten Jahren werden Zahlungen der Pharmaindustrie an ÄrztInnen und medizinische Institutionen immer häufiger kritisch hinterfragt. In einer systematischen Analyse wurden erneut die Webseiten aller PHARMIG-Mitgliedsunternehmen (113) nach Informationen zu finanziellen Zuwendungen an österreichische Angehörige der Fachkreise und Institutionen im Jahr 2018 abgesucht. Insgesamt flossen 2018 in Österreich 138,3 Millionen Euro von PHARMIG-Mitgliedsunternehmen an ÄrztInnen und medizinische Institutionen sowie an klinische Forschung und Anwendungsbeobachtungen, 2015 betrug die Summe 104,1 Millionen Euro.
Obwohl die Anzahl der Pharmig-Mitgliedsunternehmen, die Zuwendungen deklarierten, im Vergleich zum Jahr 2015 nur leicht anstieg (2015: 69/113, 2018: 76/115), erfolgten im Jahr 2018 um fast ein Drittel (32,8%) höhere Zuwendungen – nämlich um 34,2 Millionen Euro. 2018 fiel der Anteil der Zuwendungen an ÄrztInnen an der Gesammtsumme um 7% geringer aus als noch 2015. Da dieser Wert exakt dem Anstieg in der Kategorie Forschung und Entwicklung entspricht, kann hier von einer Umdeklaration ausgegangen werden. Die tatsächliche Bereitschaft zur Offenlegung von finanziellen Zuwendungen, vor allem von ÄrztInnen ist noch immer gering - die individuelle Offenlegungsrate (namentliche Nennung) betrug durchschnittlich nur 21,1 % (2015: 21,9%), das entspricht 18,5 % (2015: 17%) der ausbezahlten Beträge. Im Gegensatz dazu war die Bereitwilligkeit zur namentlichen (institutionellen) Offenlegung von Zahlungen an medizinische Institutionen durchschnittlich mit 49,4 % immer noch deutlich höher (2015: 50,2%).
Publikation: Rapid Assessment Nr. 7d/1. Update 2019: https://eprints.aihta.at/1218/
Kontakt: Ozren Sehic