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- Newsletter Oktober 2016 | Nr. 151
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Ambulante kardiologische Phase III Rehabilitation: Ergebnisse einer prospektiven multizentrischen Kohortenstudie
Im September 2012 wurde in 13 Österreichischen Rehabilitationszentren mit der Rekrutierung von PatientInnen für eine prospektive Kohortenstudie begonnen. Die primäre Fragestellung lautete, ob PatientInnen mit ungünstigem Risikoprofil, die nach Beendigung der Phase II Rehabilitation (T0) an einem additiven Phase III Rehabilitationsprogramm teilnehmen (IG), 18 Monate nach Beendigung der Phase II Rehabilitation (T1) im Vergleich zur PatientInnen ohne anschließender Phase III Rehabilitation (KG) im Mittel weniger offene (= nicht im Zielbereich befindliche) Rehabilitationsziele haben. Als minimaler statistisch nachweisbarer Gruppenunterschied zu T1 wurde ein Mittelwerts-Unterschied zwischen IG und KG von 0,32 offenen Rehazielen definiert (vereinfacht: mindestens ein Drittel der IG-PatientInnen sollten am Studienende ein offenes Ziel weniger aufweisen als KG-PatientInnen).
Von 395 rekrutierten PatientInnen wurden 164 ÄrztInnen- und 228 PatientInnenfragebögen retourniert, von denen schließlich Daten von 76 IG- und 81 KG-PatientInnen auswertbar waren. Etwa drei Viertel der PatientInnen waren männlich, das mittlere Alter betrug 62 Jahre. Die häufigsten kardiovaskulären Ereignisse vor der Rehabilitation waren ein Herzinfarkt oder eine Bypassoperation. Bei über 90% der PatientInnen waren zu T0 Leistungsfähigkeit bzw. Körpergewicht, bei rund zwei Drittel die Blutfettwerte nicht im Zielbereich. Zu T1 zeigte sich in der Veränderung offener Ziele ein nicht signifikanter Mittelwertsunterschied zwischen IG und KG von -0,06 [-0.7; 0.6] Zielen (adjustiert). Anschaulich gesprochen hatte durchschnittlich etwa eine/r von zwanzig IG-PatientInnen (6 von 100) am Studienende um ein offenes Ziel weniger als ein/e KG-PatientIn, womit sich der primäre Endpunkt nicht in jenem Ausmaß verändert hatte, der im Studienprotokoll als minimal geforderte Nachweisgrenze definiert worden war. Unter den sekundären Endpunkten zeigte sich einzig in der Veränderung der Leistungsfähigkeit in Prozent und in (neuerlichen) stationären Rehabilitationsaufenthalten ein nominell signifikanter Gruppenunterschied zugunsten der IG. BP
LBI-HTA / AT 2016 Ambulante kardiologische Rehabilitation Teil VI: Multizentrische, prospektive Kohortenstudie mit zwei Vergleichsgruppen (mit/ohne Phase III). HTA-Projektbericht 90. https://eprints.aihta.at/1101/