Horizon Scanning in der Onkologie
Projektleitung: Nicole Grössmann-Waniek, Sarah Wolf
Projektbearbeitung: Sarah Wolf, Eleen Rothschedl, Nicole Grössmann-Waniek
Laufzeit: Seit Oktober 2009
Forschungsgebiet: Onkologie
Projektleitung: Sarah Wolf (Karenzvertretung seit Mai 2021)
Laufzeit: Seit Oktober 2008
Hintergrund: Mit der Entwicklung der sogenannten zielgerichteten Krebstherapie (z.B. monoklonale Antikörper), ist es in den Krankenhäusern zu einer rasanten Steigerung der Medikamentenkosten gekommen. Die schnelle, teils unkontrollierte Implementierung dieser teuren Krebsmedikamente in die klinische Praxis hat Auswirkungen auf die Arzneimittelbudgets der Österreichischen Krankenhäuser. Um EntscheidungsträgerInnen rechtzeitig auf neue Technologien vorzubereiten, haben einige Länder sogenannte „Horizon Scanning Systeme (HSS)“ etabliert, welche 5 sequentielle Schritte (Identifikation, Priorisierung, Early Assessment, Dissemination, Monitoring) umfassen.
Um österreichische EntscheidungsträgerInnen auf neue Krebsmedikamente gezielt vorzubereiten, also sowohl zur rationalen Entscheidungsfindung beizutragen als auch die prospektive Budgetplanung zu unterstützen, wurde im Jahr 2008 ein Horizon-Scanning-System zur Früherkennung und zur Bewertung von neuen medikamentösen Therapiekonzepten in der Onkologie aufgebaut. Im Zeitraum von September 2009 bis Dezember 2019 wurden 91 Assessments zu relevanten Onkologika verfasst.
Seit Januar 2020 wurde das Horizon-Scanning-System aufgrund intensiverer länderübergreifender Zusammenarbeit zwischen HTA Institutionen, wie zum Beispiel durch das Europäisches Netzwerk für Health Technology Assessment (EUnetHTA), umgestellt.
Zukünftig wird einmal monatlich die Website der europäischen Marktzulassung (EMA) nach positiven Beschlüssen der Committee for Medicinal Products for Human Use (CHMP) gescannt. Zu allen medikamentösen onkologischen Therapien, welche einen positiven Beschluss erhalten haben, sowohl für solide als auch hämatoonkologische Indikationen, werden Fact Sheets verfasst. Diese umfassen einerseits die wichtigsten Informationen zur derzeitig verfügbaren Evidenz (Wirksamkeit und Sicherheit) als auch eine Bewertung des Risk of Bias und des klinischen Nutzens durch die Magnitude of Clinical Benefit Scale der European Society of Medical Oncology (ESMO-MCBS).
Methode:
- Regelmäßiges und systematisches “Scanning“ der EMA Website
- Fact Sheets (inkl. ESMO-MCBS Bewertung und Risk of Bias Assessment)
- Dissemination der Information