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- Newsletter Februar 2024 | Nr. 224
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Cranberries (Vaccinium macrocarpon) zur Prävention von Harnwegsinfekten
Für das Update 2023 wurden insgesamt 26 neue Studien identifiziert, sodass die Gesamtanzahl bei 50 randomisierten und quasi-randomisierten kontrollierten Studien (n= 8.857 Patient*innen) lag. Davon wurden in 45 Studien Cranberries mit Placebo oder keiner Behandlung verglichen. Das Risiko an Harnwegsinfektionen zu erkranken wird — bei mäßiger Vertrauenswürdigkeit der Evidenz — durch die Einnahme von Cranberries in Saft- oder Tablettenform reduziert. Eine präventive Wirkung zeigte sich vor allem bei symptomatischen Frauen mit wiederkehrenden Harnwegsinfektionen, Kindern und Menschen mit einer höheren Anfälligkeit aufgrund einer anderen Intervention. Dagegen zeigten sich wenige bis keine Vorteile bei älteren Frauen und Männern in Pflegeeinrichtungen, Schwangeren oder Menschen mit neuromuskulären Blasenfunktionsstörungen und unvollständiger Blasenentleerung. Bis dato wenig Evidenz gibt es zur Frage der Wirksamkeit von Cranberries im Vergleich zu Antibiotika oder Probiotika. Ebenso unklar bleibt, ob die Form der Einnahme (Saft, Tabletten oder Pulver) oder verschiedene Konzentrationen von PAC die Wirksamkeit von Cranberries beeinflusst.
Das fünfte Cochrane Update zeigte erstmals, dass das Risiko an Harnwegsinfektionen zu erkranken, möglicherweise mittels der Einnahme von Cranberries reduziert werden könnte. Unsicherheit besteht allerdings noch darüber, welche Dosierung von PAC dafür nötig ist. Es wird daher geraten die Menge an PAC in den Cranberry-Produkten zu standardisieren. JK
Cochrane Collaboration/ 2023: Cranberries for preventing urinary tract infections. Cochrane Database Syst Rev; 11: CD011677. https://doi.org/10.1002/14651858.CD001321.pub7.