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- Newsletter Juli/August 2018 | Nr. 169
- Implantierbarer Cardioverter-Defibrillator mit subkutaner Sonde
Implantierbarer Cardioverter-Defibrillator mit subkutaner Sonde
Zu den Komplikationen, die mit der Implantierung einer transvenösen Sonde einhergehen können, zählen insbesondere Ventrikelperforation, Pneumothorax, Sondenbrüche, Isolationsdefekte der Sonden, Infektionen wie Sonden-Endokarditis und venöse Thrombosen. Ziel der rezenten Übersichtsarbeit des LBI-HTA war der Vergleich der Wirksamkeit und Sicherheit der herkömmlichen transvenösen ICD mit der (neuen) subkutanen ICD.
Insgesamt konnten sieben Beobachtungsstudien und ein systematischer Review zum Vergleich der subkutanen mit der transvenösen ICD gefunden werden. Die Qualität der Evidenz wurde sowohl für alle Wirksamkeitsendpunkte (Gesamtmortalität, adäquate Schocks, Lebensqualität) als auch für die Sicherheitsendpunkte (inadäquate Schocks, Infektionen, Hämatome) als sehr niedrig eingestuft. In Bezug auf Gesamtmortalität, adäquate und inadäquate Schocks, Infektionen, Hämatome und Lebensqualität zeigte die vorliegende Evidenz keinen statistisch signifikanten Unterschied bei PatientInnen, die einen subkutanen ICD oder einen transvenösen Ein- oder Zweikammer-ICD erhielten. Sondenkomplikationen waren jedoch signifikant seltener bei PatientInnen mit subkutanem ICD.
Für einen Vergleich der Wirksamkeit ist die derzeitige Evidenz unzureichend, sie zeigt jedoch ein deutlich geringeres Risiko für Sondenkomplikationen bei PatientInnen, die einen subkutanen ICD erhielten. Eine laufende randomisierte Studie mit 850 PatientInnen zum Vergleich der beiden Verfahren soll Ende 2019 abgeschlossen sein und wird voraussichtlich aussagekräftigere Resultate bringen. PP
LBI-HTA/ AT 2018: Implantierbarer Cardioverter-Defibrillator mit subkutaner Sonde. Decision Support Document 109. https://eprints.aihta.at/1169