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- Newsletter April 2018 | Nr. 166
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Automatisierte externe Defibrillatoren (AED) an öffentlichen Plätzen
Das KCE (Belgian Health Care Knowledge Center) veröffentlichte 2017 einen Bericht über den opportunistischen Gebrauch von AEDs durch Personen auf öffentlichen Plätzen, die einen Herzstillstand bei jemandem beobachten. Der Bericht behandelt den Einsatz von AEDs als alleinstehende Intervention (ohne Trainingsprogramm etc.) und zielt darauf ab, die Evidenz zur klinischen Wirksamkeit und Sicherheit sowie Kosteneffektivität zusammenzufassen und zu bewerten. Des Weiteren sollte der Nutzen von der verpflichtenden zentralen Registrierung der AEDs durch einen Federal Public Service (SPF Public Health) evaluiert werden.
Die systematische Literatursuche identifizierte einen HTA Bericht (2014, von hoher Qualität) von der Health Information and Quality Authority (HIQA) aus Irland. Nach dessen Publikation wurden keine weiteren vergleichenden Primärstudien gefunden. HIQA fand nur eine Studie mit einer Kontrollgruppe, die von hoher Qualität eingestuft wurde, zur die Bereitstellung von statischen AEDs an öffentlichen Orten. Diese Studie hat den Gebrauch der AEDs von geschulten Freiwilligen (Laien) an bestimmten öffentlichen Orten in den USA evaluiert. Im Durchschnitt trat an diesen Orten in der Vergangenheit mindestens ein Herzstillstand (außerhalb des Krankenhauses) alle 2 Jahre auf oder es wurde damit gerechnet, dass zumindest ein Herzstillstand (außerhalb des Krankenhauses) in der Studienlaufzeit vorkommt. Fast 1000 öffentliche Orte (Einkaufszentren, Wohnhausanlagen etc.) wurden entweder zur kardiopulmonalen Reanimation (CPR) oder zu CPR+AED randomisiert. Aufgrund von methodischen Diskussionen über die Berechnung der Resultate, wiederholte HIQA die Kalkulationen und kam zu anderen Ergebnissen als die StudienautorInnen – d.h. die Ergebnisse von HIQA waren nicht mehr statistisch signifikant. Weiters bedeutet die Tatsache, dass diese Studie optimal geschulte Freiwillige involviert hatte, welche einen Notfallplan befolgten, dass die Ergebnisse nur zu einer Implementierung extrapoliert werden können, wenn ein solcher Notfallplan auch vorliegt.
Der KCE-Bericht erläutert die Vorschriften bezüglich der Bereitstellung und Anwendung von AEDs in Belgien. Es wird gezeigt, dass die exakte Anzahl der AEDs und deren Position in Belgien nicht genau bekannt sind. Darüber hinaus ist die Registrierung der AEDs vom FPS Public Health unvollständig und Registerdaten zeigen große Limitationen bezüglich Qualität und Vollständigkeit auf. Nachdem es keine robuste Evidenz zur Wirksamkeit vom AED Gebrauch von Laien an öffentlichen Plätzen sowie zu belgischen Daten zum aktuellen Einsatz von AED gibt, war es nicht möglich die Kosteneffektivität der Bereitstellung von AEDs in Belgien zu evaluieren. Es können keine sicheren Empfehlungen zur Bereitstellung von statischen AEDs für Laien in Belgien gegeben werden. Die Registrierung von AEDs durch das PFS Public Health sollte optimiert werden - z.B. durch eine mögliche Online-Registrierung. Darüber hinaus sollte das Bewusstsein für Training von CRP und AED erhöht, bestehende Register effizienter genutzt und die Sichtbarkeit von naheliegenden AEDs verbessert werden. SE
KCE/ BE 2017: Static Automated External Defibrillators for Opportunistic Use by Bystanders: https://kce.fgov.be/en/static-automated-external-defibrillators-for-opportunistic-use-by-bystanders