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- Newsletter Dezember/Jänner 2017/2018 | Nr. 163
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Kinder- und Jugendgesundheit: Social Return on Investment
Das LBI-HTA hat in einer Übersichtsarbeit SROI-Analysen und Kosten-Nutzen-Analysen identifiziert und zusammengefasst. Dabei wurden – neben den Inhalten der Interventionen und den Ergebnissen – unter anderem auch die jeweiligen Herangehensweisen betrachtet. Die Studien sollten hierbei vor allem auf Interventionen für Kinder und Jugendliche im Alter bis 18 Jahre fokussieren. Außerdem war Voraussetzung, dass die Studien, insbesondere die Kosten-Nutzen-Analysen, die Auswirkungen aus gesellschaftlicher Perspektive betrachten. Eine zusätzliche Prämisse war, dass die Auswirkungen nicht nur den Gesundheitssektor betreffen, sondern auch andere politische Bereiche.
Letztlich wurden 18 Studien zu 15 Programmen bzw. Interventionen in den Bericht aufgenommen. Neun dieser Studien wurden in Journals veröffentlicht und neun stammten aus „grauer Literatur“. Der Großteil der Programme, nämlich fünf, stammten aus den USA, gefolgt von Großbritannien mit drei Programmen. Aus Österreich und Kanada waren zwei und aus Australien, Deutschland sowie Italien jeweils ein Programm. Die meisten Interventionen – insgesamt sechs – zielten nicht auf die Behandlung spezifischer Störungen oder Krankheiten ab, sondern eher auf Prävention und Unterstützung. Vier Programme unterstützten Kinder und deren Familien aus sozioökonomischen oder einem sozial benachteiligten Umfeld, drei Programme galten der Prävention oder Unterstützung bestimmter Krankheiten und zwei Programme boten Suchthilfe für Kinder und Jugendliche. In allen Studien wurden verschiedene Kategorien von Kosten berücksichtigt, um den Nutzen bzw. den „Impact“ zu monetisieren und zu berechnen. Die fünf Hauptdomänen, die identifiziert wurden, waren: Bildung, ökonomischer Status und Einkommen, Gesundheitswesen und Gesundheitsdienste, Soziale Dienste bzw. Sozialhilfe sowie Kriminalität und Justiz. Die sogenannte Rendite für die Gesellschaft, sprich der „Gewinn” der Intervention pro investiertem Euro, variierte im Mittel zwischen 1,19 und 23,5. d.h. für jeden dafür ausgegebenen Euro kann ein „Gewinn” von 1,19 bis 23,5 Euro erwartet werden.
Insgesamt konnten alle Studien zeigen, dass sich die Investition in Kinder und Jugendliche rentiert – insbesondere über einen langfristigen Zeithorizont. Jedoch zeigten die Studien auch eine enorme Heterogenität bei den angewendeten Methoden, den Ergebnissen und den Interventionen an sich. SF
LBI-HTA / AT 2017: Sozialrendite der Kinder- und Jugendgesundheit: Ergebnisse, Methoden und Parameter. HTA-Projektbericht 96. https://eprints.aihta.at/1142/