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- Newsletter Juni 2017 | Nr. 158
- Patient reported outcome measures (PROMs): Instrument zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung und der Kommunikation
Patient reported outcome measures (PROMs): Instrument zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung und der Kommunikation
Es wurden zwei Übersichtsarbeiten über die aktuelle Literatur zu zwei unterschiedlichen Fragestellungen erstellt. Die erste ging der Frage nach, in welchem Ausmaß aggregierte PROMs Leistungserbringer motivieren, Maßnahmen zu setzen, die die Patientenversorgung verbessern. 58 Artikel entsprachen den Einschlusskriterien dieser Fragestellung. Die zweite Übersichtsarbeit sollte klären, inwiefern PROMs als Werkzeug genutzt werden, damit PatientInnen ihre Beschwerden ausdrücken können und den ÄrztInnen als Hilfestellung dienen, um auf diese Beschwerden aufmerksam zu werden. Hierzu entsprachen 36 Artikel den Einschlusskriterien.
Leistungserbringer betrachten von Behörden oder Regulatoren initiierte Programme wie PROMs als Methode zur Umsetzung politischer Ziele. Programme, initiiert von Versicherungen oder Dienstgebern, werden als Methode zur Kostenreduktion wahrgenommen. Dementsprechend beurteilen die Leistungserbringer die aggregierten Ergebnisse dieser Programme als fragwürdig, da sie nicht das wiedergeben würden, was klinisch relevant sei. Bei einer direkten Rückmeldung der PROMs-Daten an den jeweiligen Leistungserbringer, werden diese entweder ignoriert oder die Praxis der Datenaufzeichnung wird verbessert. PROMs als Kommunikationswerkzeug waren hilfreich für PatientInnen, die nur ungern über sensible oder persönliche Beschwerden sprachen. Von den ÄrztInnen wurden PROMs im Bereich der psychischen Gesundheit und der palliativen Versorgung als einengend empfunden. ÄrztInnen vermieden die Anwendung von PROMs, wenn diese nicht an finanzielle Anreize gebunden war. Im Falle von finanziellen Anreizen wurden die Fragebögen häufig verändert, was die Validität der eingesetzten Verfahren negativ beeinflussen könnte.
Die AutorInnen schlussfolgern, dass die Einbeziehung von Berufsgruppenvertretungen für die Akzeptanz von aggregierten PROMs als Methode zur Verbesserung der Patientenversorgung von Bedeutung ist. PROMs als Kommunikationswerkzeug zwischen ÄrztInnen und PatientInnen können zum Beziehungsaufbau dienen. Hier sei zu berücksichtigen, dass PROMs in erster Linie hilfreich seien, damit PatientInnen bestimmte Aspekte ansprechen können. Der Einfluss auf die Kommunikation zwischen ÄrztInnen und PatientInnen sei hingegen gering. RE
NIHR/ UK 2017: Functionality and feedback: a realist synthesis of the collation, interpretation and utilisation of patient-reported outcome measures data to improve patient care. https://www.journalslibrary.nihr.ac.uk/hsdr/hsdr05020/#/full-report