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- Newsletter November 2019 | Nr. 182
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Wirkungsmodell für neunerhaus Gesundheitszentrum
Vor dem Hintergrund des Berichts „Evaluierungsmethoden zur Nutzenbewertung niederschwelliger Gesundheitszentren für vulnerable Personengruppen“ (LBI-HTA Bericht Nr. 114) organisierte das LBI-HTA gemeinsam mit dem Gesundheitszentrum neunerhaus im Oktober 2019 einen Workshop, der die Entwicklung eines Wirkungsdesigns in den Mittelpunkt rückte. Zu diesem Zweck wurden Personen aus unterschiedlichen Kontexten und mit unterschiedlichen Hintergründen und Bezügen zum Gesundheitszentrum zum Workshop eingeladen. Die TeilnehmerInnen waren zum einen neunerhaus MitarbeiterInnen aus den Bereichen Medizin, Sozialarbeit, Pflege, Ordinationsassistenz, Leitungsebene, zum anderen externe ExpertInnen aus der wissenschaftlichen Politikberatung sowie aus weiteren österreichischen Gesundheitseinrichtungen. Zudem wurden neunerhaus PatientInnen zum Workshop eingeladen und hierfür auch Dolmetsch-Leistungen zur Verfügung gestellt. Die fachliche Anleitung erfolgte in Kooperation mit Melinda Goodyear (Monash University, Melbourne), einer australischen Expertin für die Erstellung von Wirkungsmodellen. Der gesamte Workshop-Prozess wurde zudem von einem professionellen „graphic recording team“ begleitet und visuell bzw. graphisch dokumentiert.
Im Zentrum des Workshops stand die Frage nach den Zusammenhängen zwischen kurz- und mittelfristig erreichbaren Programmergebnissen und den angestrebten Endergebnissen des Gesundheitszentrums neunerhaus. Hierzu gliederte sich der Workshop in zwei Teile. In einem ersten Einführungsblock wurde die inhaltliche Verortung von Wirkungsmodellen vorgestellt. Das Ziel bestand hierbei in der Vermittlung von Wirkungslogiken, die Prämissen für Wirkungsanalysen (Evaluationen) darstellen. Der theoretische Hintergrund dieser Abfolge wurde den TeilnehmerInnen anhand eines Praxisbeispiels aus der Gesundheitsförderung nähergebracht.
Am zweiten Workshop-Tag wurden von der Workshop-Gruppe Voraussetzungen identifiziert und analysiert, die auf struktureller, institutioneller und auf PatientInnen-Ebene existieren müssen, damit Programmergebnisse des Gesundheitszentrums kurz- und mittelfristig erreicht und letztlich auch eine beabsichtige Wirkung erzielt werden kann. Vor dem Hintergrund des Konzepts und des Leistungsangebots des Gesundheitszentrums neunerhaus wurde im Workshop in Kleingruppen schrittweise erarbeitet mit welchen Mitteln (Programm-Input), über welchen Weg (Programm-Maßnahmen) und mit welchen Leistungen (Programm-Out) Wirkungen bei den Programm-Zielgruppen (wohnungslose, obdachlose und nicht-krankenversicherte Personen) erzielt werden sollen und welches gesellschaftliche Problem mit dem Programm gelöst oder gemildert werden soll. Am Workshop-Ende wurde ein Diagramm präsentiert, das eine erste Übersicht (ein Ergebnis- bzw. Outcome-Chart) zu Wirkungszusammenhängen lieferte. Eine Workshop-Abschlussdokumentation wird hierzu aktuell vom LBI-HTA vorbereitet. RW
LBI-HTA/ AT 2019: Evaluierungsmethoden zur Nutzenbewertung niederschwelliger, ambulanter Gesundheitszentren für vulnerable Personengruppen – Zielgruppen-Fokus: obdachlose, wohnungslose und nicht-versicherte Personen. HTA-Projektbericht 114. https://eprints.aihta.at/1195/