- Aktuelles
- Newsletter
- Newsletter April 2024 | Nr. 226
- Finanzielle Anreize in der integrierten Versorgung
Finanzielle Anreize in der integrierten Versorgung
Die Berichtsautor*innen identifizierten insgesamt 33 Studien aus den USA und den Niederlanden für die Versorgungsbereiche Asthma, chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), chronische/kongestive Herzinsuffizienz, Diabetes mellitus und Bluthochdruck. Die ermittelten Anreizsysteme wurden in vier übergeordnete Kategorien gruppiert: (i) Gemeinsame Einsparungen („Shared Savings“), (ii) gebündelte Zahlungen („Bundled payments“), (iii) leistungsabhängige Vergütung („Pay for Performance“), und (iv) Vergütung für die Koordinierung („Pay for Coordination“). Die Autor*innen kommen zum Schluss, dass all diese Anreizsysteme die Effizienz integrierter Versorgung fördern können. Das System der gemeinsamen Einsparungen über die verschiedenen Versorgungssektoren hinweg scheint das vielversprechendste zu sein. Jedoch ist die Wirksamkeit von allen vier Anreizsystemen kontextabhängig – z.B. kann es Jahre dauern, bis finanzielle Anreize zur Integration der Pflege messbar wirksam werden. Eine erfolgreiche Umsetzung und Wirksamkeit der Anreizsysteme können mithilfe von Maßnahmen („Facilitators“) wie finanzieller Unterstützung, IT-Support, Schulungen und bereitgestellten Leitlinien unterstützt werden. Fehlende elektronische Krankenakte, Kommunikationskanäle und klinische Leitlinien hingegen gelten laut Studie als potenzielle Hindernisse für die erfolgreiche Umsetzung finanzieller Anreize für die Integration der Versorgung.
Eindeutige Kausalitäten können aufgrund der qualitativ limitierten Evidenz nicht nachgewiesen werden. Inwieweit Anreizsysteme die Versorgung effizienter gestalten und gleichzeitig die Versorgungsqualität verbessern oder zumindest erhalten können, ist daher unklar. CS
Yordanov D, Oxholm AS, Prætorius T, Kristensen SR. Financial incentives for integrated care: A scoping review and lessons for evidence-based design. Health Policy. 2024;141:104995. https://doi.org/10.1016/j.healthpol.2024.104995.