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- Newsletter November 2017 | Nr. 162
- Evolocumab bei Familiärer Hypercholesterinämie: Update zu Wirksamkeit und Kosteneffektivität
Evolocumab bei Familiärer Hypercholesterinämie: Update zu Wirksamkeit und Kosteneffektivität
Die FOURIER-Studie lieferte Evidenz, dass durch die Zugabe von Evolocumbab zur Statintherapie die Herzinfarkts-, Schlaganfalls-, und Revaskularisationsraten reduziert wurden. Dieselbe Wirkung konnte jedoch nicht für PatientInnen mit instabiler Angina und für kardiovaskuläre Todesfälle nachgewiesen werden. Neben harmlosen Reaktionen bei der Injektionsstelle traten keine weiteren Nebenwirkungen durch Evolocumab auf. Unter Berücksichtigung dieser Ergebnisse bewertete das ICER die Zugabe von Evolocumab zur Statintherapie mit einem C+ (vergleichbar oder besser). Im Gegensatz zu den reinen Nutzenbewertungen zeigte das aktualisierte gesundheitsökonomische Modell allerdings noch weniger günstige Ergebnisse wie 2015.
Der Vergleich des dazugewonnenen Nutzens mit den einhergehenden höheren Kosten ergab ein inkrementelles Kosten-Nutzen Verhältnis von 800.000 US-Dollar bis 1,34 Millionen US-Dollar pro dazu gewonnenem QALY unter Berücksichtigung von unterschiedlichen Preise. Beide Werte liegen deutlich über den üblichen Kosteneffektivitätsgrenzwerten von 100.000 bzw. 150.000 US-Dollar pro QALY. Um Werte unterhalb dieser Schwellenwerte zu erreichen, wäre eine Reduktion der Preise um 85% bzw. 88% notwendig. Die gesundheitsökonomische Analyse von 2015 wies die Notwendigkeit von Preisreduktionen von „nur“ 60-63% auf. Die aktualisierte gesundheitsökonomische Analyse von ICER – basierend auf den Ergebnisse der jüngst publizierten FOURIER-Studie – zeigt also ein deutlich schlechteres Kosteneffektivitätsergebnis für Evolocumab als die Erstanalyse kurz nach Markteinführung. SW
ICER/ US 2017: Evolocumab for Treatment of High Cholesterol: Effectiveness and Value. New Evidence Update. https://icer-review.org/material/pcks9-inhibitors-neu/