Ergänzung zu: Optionen und Strategien zur Steuerung des angemessenen Einsatzes der Magnetresonanztomographie in Österreich II
Agnes Kisser & Christoph Naimer
Dauer: Juni 2015 - Oktober 2015
Publikation: LBI-HTA Projektbericht Nr. 80b: https://eprints.aihta.at/1090/
Sprache: Deutsch
Hintergrund:
Mit mehr als 100 jährlichen MRT-Untersuchungen pro 1.000 EinwohnerInnen führt Österreich die Statistik der OECD Länder deutlich an (1). 2009 wurde eine Kostendeckelung für MRT Untersuchungen im niedergelassenen Bereich eingeführt. Seither wird einerseits argumentiert, dass die Limitierung der erstattungsfähigen MRT Kosten zu übermäßig langen Wartezeiten und einer Unterversorgung der PatientInnen führt oder führen wird. Andererseits wird die Angemessenheit bildgebender Verfahren in Diagnostik und Screening zunehmend diskutiert.
Bei bildgebenden Verfahren sind RCT als „Gold-Standard“ der evidenz-basierten Medizin in der Regel nicht verfügbar. Zur Bestimmung der Angemessenheit kommen daher andere Modelle zum Einsatz, die transparent und systematisch die beste verfügbare Evidenz mit Expertenkonsens vereinen, um Angemessenheitskriterien zu definieren (2, 3). Angemessenheitskriterien sollen darüber hinaus in Leitlinien und Entscheidungsunterstützungstools für Zuweisende sowie aufklärende Maßnahmen umgesetzt werden.
In einer systematischen Suche in Datenbanken zu Disinvestment-Empfehlungen und Angemessenheitskriterien konnten über 200 Empfehlungen gegen den MRT Einsatz bei bestimmten Indikationen identifiziert werden (1). Eine Überarbeitung der Orientierungshilfe Radiologie, die Entwicklung von Entscheidungshilfen, sowie ein verbesserter Informationsaustausch wurde empfohlen (1).
Projektziel:
Ziel dieses Projekts ist es, für ausgewählte Körperregionen bzw. Indikationen die bereits identifizierten Empfehlungen aus (1) mit weiterführenden Informationen (zu Evidenzbasis, Leitlinienempfehlungen, Diagnosealgorithmen/Entscheidungshilfen) zu ergänzen.
Vorgangsweise:
Zu ausgewählten Körperregionen bzw. Indikationen (z.B. Wirbelsäule, Schulter, Knie, Schädel) werden folgende Informationen durch eine limitierte Literatursuche recherchiert und für die Arbeitsgruppe HVB/WKÖ zusammengestellt und aufbereitet:
- Empfehlungen aus internationalen evidenzbasierten Leitlinien (D oder E)
- Evidenztabellen und Ratingberichte zu Empfehlungen aus (1)
- Diagnostische Algorithmen aus Western Australia Diagnostic Imaging Pathways o.ä.
- Prä-Test Wahrscheinlichkeiten der Indikationen
- Änderungen im Patientenmanagement (% der nachfolgenden Aktionen)
- Produktübersicht
Zeitplan/ Milestones:
März 2015 – Mai 2015: Scoping meetings mit HVB, Erstellung des Projektprotokolls
Mai 2015-September 2015: Recherche und Aufbereitung der weiterführenden Informationen für die gewählten Bereiche
References:
(1) Kisser A, Mayer J, Wild C. Opportunities and strategies to drive appropriate use of MRI in Austria. LBI-HTA Projektbericht Nr.: 80; 2014. Wien: Ludwig Boltzmann Institut für Health Technology Assessment
(2) Mayer J, Nachtnebel A. Identifikation ineffektiver Interventionen und Technologien. Modelle und deren Umsetzung. HTA-Projektbericht Nr.: 68; 2013. Wien: Ludwig Boltzmann Institut für Health Technology Assessment .
(3) Fitch K, et al. The RAND/UCLA appropriateness method user’s manual